Mehrwertsteuer in der Gastronomie: ‘Branche ist doppelt benachteiligt und besonders betroffen’ - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Mehrwertsteuer in der Gastronomie: ‘Branche ist doppelt benachteiligt und besonders betroffen’
Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, und der Tourismusbeauftragte des Landes reagieren enttäuscht und kritisch auf die Medienberichte zum Auslaufen des abgesenkten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie.
Mehrwertsteuer in der Gastronomie: ‘Branche ist doppelt benachteiligt und besonders betroffen’

„Die Entscheidung der Bundesregierung zeigt, dass Gastronomie und Hotellerie doch keine Lobby in Berlin haben. Die Anhebung auf 19 Prozent ab dem kommenden Jahr schwächt den Tourismus und die Wirtschaft. Die Branche ist jetzt doppelt benachteiligt. Zum einen steigt der Mehrwertsteuersatz und gleichzeitig profitiert ausgerechnet die Gastronomie nicht von der abgesenkten Stromsteuer. Als Landesregierung werden wir das Thema daher beim Wachstumschancengesetz erneut thematisieren“, sagte Reinhard Meyer, Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes MV, erklärte: „Wir sind enttäuscht über diese Entscheidung, weil wir davon ausgehen müssen, dass Mecklenburg-Vorpommern in besonderem Maße betroffen sein wird. Es mag hier keine größere Dichte an gastronomischen Einrichtungen als anderswo geben, aber deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung ist im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich. Insbesondere Betriebe im ländlichen Raum mit ohnehin weniger Gästen als in Städten oder an der Küste werden noch mehr unter Druck geraten. Deren Existenz ist für die Einheimischen wichtig, aber eben auch für Natur- und Aktivurlauber wie Wanderer und Radreisende. Der Anteil der sich selbst versorgenden Gäste in MV liegt heute schon bei 72 Prozent – er könnte im Zuge von Betriebsaufgaben weiter steigen.“ Woitendorf kritisierte, dass es in der Gesamtdebatte vor allem um die Frage gegangen sei, ob man eine einzelne Branche weiter steuerlich begünstigen könne. Ein alternativer Vorschlag, der Anbieter und Konsumenten gleichermaßen entlastet und eine ähnlich stabilisierende Wirkung hat wie die reduzierte Mehrwertsteuer für die Gastronomie, sei seitens der Politik nicht vorgelegt worden. „Vielleicht hätte eine solche Alternative auch unter den jetzigen Vorzeichen eine höhere Wahrscheinlichkeit gehabt, zu bestehen“, sagte Woitendorf.

Bildnachweis: © TMV/Krauss


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