Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg zu klimafreundlichem Tourismus - Wissen, was im Tourismus los ist!



Deutschland
Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg zu klimafreundlichem Tourismus
Sieben-Punkte-Plan für strategischen Klimaschutz des Tourismus vorgestellt.
Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg zu klimafreundlichem Tourismus

Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern (TMV) hat gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis einen umfassenden Maßnahmenplan für einen klimafreundlicheren Tourismus im Land entwickelt. Im Fokus stehen ambitionierte Ziele, wie die Verringerung der touristischen Treibhausgasemissionen um 34,5 Prozent bis 2030 und die langfristig angestrebte Klimaneutralität des Tourismus bis 2040. Kern des Konzeptes ist ein Sieben-Punkte-Plan, der konkrete Schritte zur Erreichung dieser Ziele definiert. Darüber hinaus plant der TMV in einem dreijährigen Projekt, touristische Betriebe aktiv auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten und zu unterstützen. 

Der Tourismus bekennt sich zu den landesweiten Klimazielen

Bereits zum dritten Mal wurden die tourismusspezifischen Treibhausgasemissionen des Landes gemessen. Damit konnten nun erstmals Entwicklungen der Emissionen erfasst und analysiert werden, die als Grundlage für konkrete Klimaziele des Tourismus genutzt werden. Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, erklärt: „Wir bekennen uns zu den landesweiten Klimazielen und können nun erstmals die Emissionen des Tourismus im Land genau abbilden. Dies ist die Grundlage dafür, dass wir als Branche unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit dem Sieben-Punkte-Plan zeigen wir einen konkreten Weg auf, was aus unserer Sicht zu tun ist, um unsere Klimaschutzziele bis zum Jahr 2030 zu erfüllen und darüber hinaus die Weichen für den Weg zur Klimaneutralität des Tourismus zu setzen.“

„Die im Konzept erarbeiteten wissenschaftsbasierten Klimaschutzziele orientieren sich an den internationalen Klimavereinbarungen und beschreiben konkrete Minderungspfade, um im Einklang mit wissenschaftlichen Forderungen zu sein. Kern dieses Sieben-Punkte-Plans ist, der Branche aktive Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand zu geben. Mit diesem Maßnahmenplan setzt Mecklenburg-Vorpommern ein starkes Zeichen für die Vereinbarkeit von Tourismus und Klimaschutz – ein Vorbild für andere Destinationen“, betont Prof. Dr. Martin Balas, der das Konzept inhaltlich begleitet hat.

Tourismusspezifische Treibhausgasemissionen in Mecklenburg-Vorpommern

Insgesamt verursachte der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 Treibhausgasemissionen in Höhe von 2,35 Millionen Tonnen CO2e. Der Großteil der Emissionen entfiel dabei auf den Bereich der Mobilität (ca. 45 Prozent), insbesondere auf die An- und Abreise mit dem Pkw (ca. 92 Prozent aller Mobilitätsemissionen).

Etwas weniger als ein Drittel der touristischen Emissionen entstanden aus Beherbergungsleistungen (ca. 30 Prozent), mit hohen Anteilen aus dem grauen Beherbergungsmarkt (ca. 30 Prozent aller Beherbergungsemissionen), Ferienwohnungen und -häusern (ca. 20 Prozent) und Hotels (ca. 26 Prozent). Verpflegungsleistungen erzeugten etwa 17 Prozent aller touristischen Emissionen und touristische Aktivitäten verursachten knapp 8 Prozent der Gesamtemissionen.

Im Durchschnitt lag der CO2e-Ausstoß pro Gästetag im Jahr 2022 bei 36,6 kg und war damit um etwa 50 Prozent emissionsintensiver als der tägliche Pro-Kopf-Emissionsausstoß in Deutschland. Insgesamt betrugen die täglichen touristischen Emissionen im Jahr 2022 das Neunfache des angestrebten klimaverträglichen Tagesbudgets eines Menschen, das zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C eingehalten werden müsste.

Sieben Schlüsselmaßnahmen für den systematischen Klimaschutz

Besonders das Gastgewerbe steht neben der touristischen Mobilität im Fokus der Reduktionsbemühungen, die gezielt bis zum Jahr 2030 angelegt sind. Der Sieben-Punkte-Plan umfasst folgende Maßnahmenbereiche:

·         Ein durchdringendes Bekenntnis der Branche zum Klimaziel

·         Kontinuierliches und verbessertes Monitoring zur Messung von tourismusrelevanten Emissionen

·         Unterstützung von Betrieben bei der Umsetzung eigener Klimaschutzmaßnahmen

·         Integration von Klimaschutz in strategische Planungen und Destinationskonzepte

·         Schaffung von einfacheren Wegen für klimaschutzspezifische Investitionen in Betrieben

·         Förderung emissionsarmer touristischer Mobilität

·         Ehrliche und transparente Klimaschutzkommunikation.

Diese sieben Maßnahmen sind im vorgelegten Plan untersetzt und ausgeführt sowie bereits mit konkreten Schritten zur Umsetzung versehen.

Appell für gemeinsames Handeln

Der TMV ruft alle Akteure und Akteurinnen der Tourismusbranche dazu auf, die Inhalte des Konzeptpapiers aufzunehmen und sich an der Umsetzung zu beteiligen. „Der Tourismusverband legt mit diesem Konzeptpapier erstmals ein konkretes tourismusspezifisches Klimaschutzprogramm auf Landesebene vor und leistet damit Pionierarbeit im Deutschlandtourismus. Nun geht es darum, die geschriebenen Worte und konkrete Taten zu überführen: Die Detaillierung weiterer Projekte wird mit Unterstützung des Landes bereits vorangetrieben. Einige verbandsspezifische Kernthemen hat der TMV selbst aufgegriffen. „Nur durch gemeinsames Engagement können wir die Klimaziele erreichen und die natürlichen Grundlagen unserer attraktiven Tourismuslandschaft bewahren“, sagt Woitendorf weiter.

Details zum Sieben-Punkte-Plan und den damit verbundenen Klimazielen des TMV sind auf der Branchen-Website des Tourismusverbandes unter tourismus.mv zu finden.

Bildnachweis: © TMV/reCET/Werk3


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