Tourexpi
Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf
einen neuen Tarifvertrag für die rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
am Boden der Deutschen Lufthansa, der Lufthansa Technik, der Lufthansa Cargo
und weiterer Gesellschaften geeinigt[1]. Der
Tarifabschluss beinhaltet Lohnerhöhungen von rund 12,5 Prozent in zwei Stufen,
überproportional in den unteren und mittleren Einkommensgruppen. Damit einigen
sich Lufthansa und Verdi im Rahmen der Schlichtung mit Thüringens
Ministerpräsident Bodo Ramelow und Dr. Frank-Jürgen Weise, dem ehemaligen Chef
der Bundesagentur für Arbeit, und legen den seit Anfang des Jahres laufenden
Tarifkonflikt bei.
Dr. Michael Niggemann, Personalvorstand und
Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG:
„Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam zu einem
Kompromiss gekommen sind, und mein ausdrücklicher Dank geht hier auch an die
beiden Schlichter. Die vergangenen Wochen haben sowohl unseren Gästen als auch
unseren Kolleginnen und Kollegen viel abverlangt. Die jetzt erzielte Einigung
ist deshalb eine gute Nachricht. Unsere Mitarbeitenden profitieren von
wesentlichen und nachhaltigen Vergütungserhöhungen – wir wissen, was die
Kolleginnen und Kollegen täglich leisten, und es ist uns wichtig, dass sich
Gehälter angemessen und gut entwickeln. Gleichzeitig haben diesbezüglich sowohl
unsere Gäste als auch unsere Unternehmen endlich wieder Planungssicherheit.
Dabei ist der Abschluss natürlich eine große wirtschaftliche Herausforderung
für uns, auf die wir jetzt Antworten finden müssen. Gemeinsam werden wir uns in
jedem Fall mit voller Kraft darauf konzentrieren, was uns ausmacht: unseren
Kundinnen und Kunden ein verlässlicher Partner und somit unseren Mitarbeitenden
ein attraktiver Arbeitgeber mit ausgezeichneten Perspektiven zu sein.“
Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen:
„Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich meinen
persönlichen Beitrag zur Beilegung dieses Tarifkonflikts leisten konnte. Der
Abschluss ist ein großer Erfolg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Lufthansa – und auch für die Fluggäste, die jetzt wieder Planungssicherheit
haben und keine Streiks befürchten müssen. Das freut auch mich als regelmäßiger
Lufthansa-Kunde ganz besonders. Ich bedanke mich bei den Vertreterinnen und
Vertretern der Gewerkschaft Verdi und der Lufthansa für drei konstruktive und
lösungsorientierte Verhandlungstage, die von Vertrauen und
Kompromissbereitschaft geprägt waren.“
Dr. Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Chef der
Bundesagentur für Arbeit:
„Der vereinbarte Tarifvertrag ist gut für die
Beschäftigten. Für die Lufthansa ist der Abschluss eine große wirtschaftliche
Herausforderung in einem internationalen Umfeld, in dem viele Nationen ihre
‚kritische Infrastruktur‘ erheblich subventionieren. Die Verhandlungen zwischen
Lufthansa und Verdi waren schwierig in der Vielfalt der Themen, den
unterschiedlichen Niveaus der geforderten und angebotenen Leistungen, aber auch
sachlich fundiert und menschlich respektvoll. Die Schlichter haben sich als
eigene Partei im Interesse für die Beschäftigten, dem Wohlergehen des
Unternehmens und für die Kundinnen und Kunden empfunden.“
Der neue Tarifvertrag im Detail:
·
Durchschnittlich
rund 12,5 Prozent Gehaltserhöhung
·
Rückwirkend
zum 1. Januar 2024: Erhöhung der Vergütung um 7 Prozent (aber mindestens um 280
Euro)
·
Zum 1. März
2025: Erhöhung der Vergütung um einen Sockelbetrag von 150 Euro und darauf 2
Prozent (das entspricht im Durchschnitt einer Gesamterhöhung von über 5
Prozent)
·
Zahlung von
Inflationsausgleichsprämien von insgesamt 3.000 Euro netto
·
2.000 Euro
schnellstmöglich, 1.000 Euro zum November 2024
·
Weitere
wesentliche Elemente:
·
Angleichung
Arbeitsbedingungen Ost und West
·
Einführung
einer Schichtzulage in Höhe von 3,6 Prozent
·
Arbeitszeitflexibilität
bis 40 Stunden für die Deutsche Lufthansa
·
Erhöhung
Zuschlag zum Urlaubsgeld um 150 Euro ab 2025
·
Erhöhung
Zuschuss zum Deutschlandticket auf 30 Euro
·
Weitreichendes
Paket für Auszubildende
·
Laufzeit
mindestens 24 Monate
[1] Der
Abschluss steht unter Gremienvorbehalt.
Bildnachweis:
© Lufthansa Group
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