Passagiere verlieren, Airlines profitieren: Kritik an geplanter Reform der Fluggastrechteverordnung - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Passagiere verlieren, Airlines profitieren: Kritik an geplanter Reform der Fluggastrechteverordnung
Die geplante Überarbeitung der europäischen Fluggastrechteverordnung EG 261 sorgt für scharfe Kritik.
Passagiere verlieren, Airlines profitieren: Kritik an geplanter Reform der Fluggastrechteverordnung

Nach den aktuellen Vorschlägen des EU-Rates sollen Flugreisende künftig bis zu sechs Stunden Verspätung hinnehmen müssen, bevor ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Auch bei Kurz- und Mittelstreckenflügen innerhalb der EU ist eine Anhebung der Grenze von drei auf vier Stunden vorgesehen. Verbraucherschützer warnen vor erheblichen Nachteilen für Reisende: Laut dänischem Verbraucherrat könnten Passagieren dadurch jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro an Entschädigungen entgehen.

„Die Reform ist in ihrer aktuellen Form ein doppelter Gewinn für Fluggesellschaften und ein großer Verlust für Reisende“, sagt Tomasz Pawliszyn, Präsident von APRA und CEO des Fluggastrechte-Unternehmens AirHelp. „Verspätungen und Annullierungen belasten Reisende schon jetzt massiv. Künftig sollen ihre Rechte weiter beschnitten werden, während Airlines Rekordgewinne einfahren.“

Mehr Gebühren, weniger Schutz

Parallel zur geplanten Reform erhöhen Fluggesellschaften weiter die Zusatzkosten für Gepäck. So befürwortete die Branchenlobby A4E kürzlich einen neuen „gemeinsamen Standard“ für Handgepäck von nur 40 × 30 × 15 Zentimetern – kaum größer als eine Schuhschachtel. Damit würde kostenloses Handgepäck praktisch abgeschafft. Zudem berichten Medien über Bonusprogramme für Airline-Mitarbeiter, die Fluggäste mit Übergepäck zur Kasse bitten.

„Die gleichzeitige Einführung neuer Gebührenmodelle und der Abbau von Fluggastrechten ist ein koordinierter Rückzug aus dem Verbraucherschutz“, warnt Pawliszyn.

Wachsende Unzufriedenheit

Während Airlines Rekordgewinne erzielen, schwindet das Vertrauen der Passagiere. Bereits mehr als 60.000 Menschen haben eine Petition auf Change.org gegen die Reform unterzeichnet. AirHelp und APRA fordern die EU-Gesetzgeber auf, in den laufenden Trilog-Verhandlungen die Interessen der Passagiere an erste Stelle zu setzen.

„Fluggäste zahlen immer mehr für immer weniger: weniger Service, weniger Komfort und nun auch weniger Schutz“, so Pawliszyn. „Das Europäische Parlament darf keine Reform akzeptieren, die die Rechte von Reisenden schwächt. Alles andere sendet das falsche Signal: dass die Profite der Airlines wichtiger sind als die Rechte der EU-Bürger.“

Bildnachweis: © AA


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