Tourexpi
Vulkan-Fans und Outdoor-Liebhaber können sich über eine
neue touristische Route freuen – den Volcanic Way. Dieser führt Besucher nicht
nur durch vulkanische Landschaften, sondern unterrichtet auch über Vulkanismus
in Island und die geologische Beschaffenheit der Insel im hohen Norden. Der
Volcanic Way verfügt über acht Stationen, die sich an Islands berühmtesten
Vulkanen im Süden und auf der Halbinsel Reykjanes orientieren. Auf einer Länge
von insgesamt über 700 Kilometern, können Urlauber jede der acht Station auch
einzeln für sich erkunden. Über die online zur Verfügung stehende Karte können Interessierte ihre Route im Voraus planen. Das
Herz-Ikon indiziert Orte, die Einheimische persönlich empfehlen.
Auf Isländisch als „Eldfjallaleiðin“ bekannt, ist der
Volcanic Way eine malerische und geologisch reiche Strecke, die einige der
beeindruckendsten Vulkanlandschaften des Landes zeigt. Zu den acht großen
Vulkanen entlang des Volcanic Way zählen: Fagradalsfjall, Hengill, Hekla,
Eyjafjallajökull, Eldfell, Katla, Lakagígar und Öræfajökull. Diese malerische
Reise beinhaltet vielfältige Landschaften wie Lavafelder, heiße Quellen,
schwarze Sandstrände, 17 Städte und Dörfer sowie subglaziale Vulkane. Im Sinne
von entschleunigtem Reisen ermutigt der Volcanic Way seine Besucher, die
geologischen Wunder sowie die lokale Kultur der Region in vollem Umfang zu
erleben, und fördert gleichzeitig Umweltbewusstsein.
Die neue Route Volcanic Way ermutigt Urlauber, das
Stadtzentrum von Reykjavik zu verlassen und ermöglicht es ihnen, Verbindungen
zu den örtlichen Gemeinschaften in den umliegenden Städten und Dörfern
herzustellen und mehr über die geologischen Beschaffenheiten Islands sowie das
Zusammenleben der Einheimischen mit Naturgewalten zu erfahren.
Die Route besteht größtenteils aus asphaltierten Straßen
im Flachland mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 Kilometer pro Stunde.
Sie ist das ganze Jahr über zugänglich. Die örtlichen Tourismusbehörden Visit South Iceland und Visit Reykjanes empfehlen, sich für jede der acht Etappen einen Tag Zeit
zu nehmen, um das Erlebnis voll auskosten zu können.
Seit Dezember 2023 erlebt Islands Reykjanes Halbinsel mit
insgesamt sechs Vulkanausbrüchen eine neue Phase von seismischer Aktivität.
Durch die geologische Beschaffenheit der Insel im hohen Norden, ihrer Lage auf
dem Mittelatlantischen Rücken mit zwei auseinanderdriftenden
Kontinentalplatten, der eurasischen sowie der nordamerikanischen, ist dies kein
neues Phänomen. Die isländischen Behörden und die Öffentlichkeit sind auf
solche Ereignisse bestens vorbereitet. Der Zivilschutzausschuss hat nun
beschlossen, die Stadt Grindavík unter Beachtung wichtiger Sicherheitshinweise ab dem 21. Oktober wieder für die Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.
Die acht Stationen des Volcanic Way:
Fagradalsfjall
Der Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel ist seit
März 2021 drei Mal ausgebrochen. Der Ausbruch im Jahr 2021 hielt 6 Monate an
und lockte zahlreiche Besucher zur Ausbruchsstelle. Im August 2022 folgte ein
weiterer drei Wochen andauernder Ausbruch gefolgt von einem dritten und letzten
vier Wochen andauernden Ausbruch im Juli 2023. Die harsche Landschaft der
Reykjanes Halbinsel zeichnet sich durch riesige Lavafelder, geothermale
Hotspots und abgelegene Strände aus. Hier können Interessierte zudem der Brücke,
die über die beiden Kontinentalplatten Islands führt, einen Besuch abstatten.
In Gunnuhver erleben Besucher zudem die vielfältig genutzte geothermale Energie
– hier brodelt buchstäblich die Erde.
Hengill
In der Nähe von Hengill steigt Dampf von den Hügeln und
Bergen der Region und sogar innerhalb der Stadt Hveragerdi auf. Der schwache
Schwefelgeruch, der immer wieder in der Gegend aufkommt, wird von Einheimischen
schon gar nicht mehr wahrgenommen, schließlich bietet die geothermale Energie
zahlreiche Vorteile. Mehr über geothermale Energie können Interessierte in der
geothermalen Ausstellung des geothermalen Kraftwerks Hellisheidi erfahren. Um
den Fluss der Lava nachzuvollziehen, können Abenteuerlustige beim
Raufarhólshellir Lavatunnel einen Ausflug unter die Erde unternehmen.
Hekla
Hekla, die die Einwohner liebevoll als Königin der
isländischen Vulkane bezeichnen, hebt sich ganze 1.491 Meter über dem
Meeresspiegel hervor und kann in Südisland bereits aus großer Distanz erspäht
werden. Trotz Heklas damals häufigen Ausbrüchen haben sich bereits die Vikinger
auf ihren umliegenden Feldern niedergelassen und auch heute findet sich dort
fruchtbares Ackerland. Bei einer Wanderung durch das Thjórsáralur Tal können
Besucher Hekla aus verschiedenen Winkeln bestaunen. Über die mythenumrankte Geschichte
der Wikinger erfahren Interessierte mehr bei einem Ausflug in die naheliegenden
Höhlen von Hella.
Eyjafjallajökull
Der mit einer Eiskappe überzogene Eyjafjallajökull wurde
weltberühmt, als er 2010 ausbrach und mit der dadurch entstandenen Aschewolke
den Flugverkehr in Europa unterbrach. Der Ausbruch löste Flutwellen aus und
überschüttete die umliegenden Höfe mit Asche. Trotz der negativen
Berichterstattung durch die Beeinträchtigung im Flugverkehr, hat die
Tourismusbehörde einen Anstieg in Einreisen in den folgenden Monaten
verzeichnet. Zudem hat sich die Asche des Eyjafjallajökull als ein sehr guter
Dünger für die umliegenden Farmen erwiesen. In dem Lava Center in Hvolsvöllur
können Reisende alles über Vulkane und den Eyjafjallajökull lernen. Wer auf
seiner Route noch mehr isländische Natur erfahren möchte, kann den beliebten
Wasserfällen Seljalandsfoss und Skógafoss einen Besuch abstatten, die über die
Ränder der den Vulkan umliegenden Berge fließen.
Eldfell
1973 brach der Eldfell auf der Insel Heimaey
(„Heimatinsel“), der einzigen ständig bewohnten Insel der Inselgruppe
Westmännerinseln aus – es war der erste Vulkanausbruch innerhalb einer Stadt in
Island, fast alle Bewohner der Inseln mussten evakuiert werden. Nach Monaten
des Ausbruchs konnten die Bewohner schließlich in ihre Häuser zurückkehren.
Heute befindet sich dort ein
florierendes Fischerdorf mit 4.500 Einwohnern. Eine kurze
Fahrt mit der Fähre bringt Reisende vom Festland auf die Westmänner-Inseln.
Katla
Der Vulkan Katla versteckt sich unter einer dicken
Eisschicht. Der den Vulkan umliegende Gletscher, Mýrdalsjökull, bietet
Urlaubern einen majestätischen Anblick. Katla brach von 930 bis 1918 mindestens
20-mal aus, wobei sie eine Menge Asche produzierte, die die für die Region
charakteristischen Strände mit schwarzem Sand verursachte. Bei einem Ausflug
zum Sólheimajökull oder zum Reynisfjara-Strand können Reisende Katla und ihrer
umliegenden Natur näherkommen. Die Lava Show in Vík bringt ihren Besuchern die einzigartige
Struktur von Lava näher und ermöglicht es ihnen sie in ihrer ursprünglichen
flüssigen Form zu sehen.
Lakagígar
Die weiten Lava-Felder der Lakagígar-Region können
Reisenden wie eine andere Welt erscheinen. Zwei signifikante Ausbrüche formten
die Landschaft der Region: Der Eldgjá-Ausbruch von 934 und der Laki-Ausbruch
von 1783-84. Heute sind die Felder von einer dicken Moosschicht überzogen und
zeigen Besuchern die einzigartige isländische Landschaft auf. Geologie und
Geschichte sind in der Region eng verwoben. Eine Jeep-Tour durch Lakagígar oder
Eldgía bringt Urlauber näher an die Erschaffer dieser Region. Weitere einzigartige
Naturformationen der Gegend sind der Fjadrárgljúfur Canyon, die Dverghamrar
Basaltsäulen oder die zahlreiche Álftaversgígar Pseudo-Krater.
Öræfajökull
Der Vatnajökull-Gletscher ist im östlichsten Teil des
Volcanic Way allgegenwärtig. Sein höchster Gipfel ist der Öræfajökull, ein
Stratovulkan am Südrand des Vatnajökull. Seit dem Ausbruch des Vulkans im Jahr
1362 wird die umliegende Region Öræfi genannt, was so viel wie Ödland bedeutet.
Heute, Jahrhunderte später, ist das Gebiet mit üppigen Feldern und Wäldern
inmitten von Gletscherschwemmlandschaften geschmückt. Hier gibt es mehrere
Gletscherlagunen, von denen Jökulsárlón die berühmteste ist, und Wanderwege in
außergewöhnlichen Landschaften. Im Winter können Wanderer bei Glück sogar
wilde Rentiere beobachten. Im Sommer gibt es zudem geführte Touren zum Kap
Ingólfshöfði um Papageientaucher zu beobachten.
Bildnachweis: The Volcanic Way
© Thráinn Kolbeinsson
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