Tourexpi
Die staatlichen Kosten für den Luftverkehr sind in
Deutschland zuletzt dramatisch gestiegen und haben mittlerweile
schwindelerregende Höhen erreicht. Aus diesem Grund entwickelt sich der
Luftverkehr in Deutschland im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern
deutlich schlechter. Das betont das Board of Airline Representatives in Germany
(BARIG) in seiner jüngsten Analyse.
Michael Hoppe, Chairman und Executive Director des
Verbandes der in Deutschland tätigen Fluggesellschaften, mahnt in diesem
Zusammenhang:
„Die neuen erheblichen Belastungen für den
Luftverkehrsstandort Deutschland sind im Wesentlichen den immensen staatlichen
Gebührenerhöhungen zuzuschreiben. Insbesondere im europäischen Vergleich ist
die Grenze des wirtschaftlich Zumutbaren längst überschritten. Die Folgen sind
unmittelbar zu spüren: Der Luftverkehr in Deutschland dümpelt nach der
Corona-Pandemie weiter unter dem Niveau von 2019; Deutschland ist hier ein
Verlierer in Europa. Die so wichtige Konnektivität hierzulande leidet weiter
erheblich: Heute findet man an deutschen Flughäfen deutlich weniger Ziele als
noch vor fünf Jahren. Hierdurch werden die dringend notwendige Mobilität sowie
Warenströme empfindlich eingeschränkt. Reisen zu Geschäftspartnern, Lieferanten
und Produktionsstätten ist für Unternehmen teils sehr umständlich. Das
ausgedünnte Streckennetz selbst zwischen den internationalen Metropolen
belastet nicht nur die eminent wichtigen Frachtkapazitäten, sondern auch den
Passagierverkehr. Straße oder Schiene sind hier nur bedingt eine Alternative.
Bundes- und Landespolitik sind daher dringend aufgerufen,
nachhaltig für finanzielle Entlastungen zu sorgen – im Interesse der Wirtschaft
und der Bürger. Im europäischen Ausland hat man längst erkannt, dass
Luftverkehr ein bedeutsamer Wirtschaftsmotor ist, den man fördert und nicht,
wie hierzulande, ausbremst. Dies würde der rückläufigen deutschen Wirtschaft
wertvolle Impulse geben.“
Hintergründe zur Stellungnahme des BARIG vom 1. Oktober
2024 mit Blick auf die hohen staatlichen Kosten am Luftverkehrsstandort
Deutschland
I. Standortkosten innerhalb von fünf Jahren um bis zu 97
Prozent gestiegen
Obwohl bereits sehr hoch, sind gemäß dem Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Standortkosten an deutschen
Verkehrsflughäfen von 2019 bis 2024 mitunter sehr deutlich gestiegen. Am
Beispiel eines Mittelstreckenflugzeugs, dem Airbus A320, haben sich die
Standortkosten an einigen deutschen Flughäfen innerhalb dieser fünf Jahre sogar
fast verdoppelt (+97 Prozent).
II. Wesentliche staatliche Kostentreiber:
·
Luftverkehrssteuer, Gebühren für Luftsicherheit und Flugsicherung sowie
zukünftige SAF-Quoten
·
BARIG betont, dass die extrem hohen Standortkosten für den Luftverkehr in
Deutschland in erster Linie durch regulatorische Erhöhungen, teils sogar im
dreistelligen Bereich, begründet sind. Wesentliche – neben anderen – staatliche
Kostentreiber sind:
·
die im Frühjahr 2024 abermals erhöhte Luftverkehrssteuer (+24%)
·
die zum 1. Januar 2025 wieder steigenden Gebühren für die Luftsicherheit
(bis zu +50%)
·
die massiven Gebührensteigerungen der Deutschen Flugsicherung (zum Beispiel
+118% seit 2019)
·
die an vielen Flughäfen massiv erhöhten Gebühren, die innerhalb von zwei
Jahren (2023 bis 2025) im zweistelligen Prozentbereich steigen (ca. 20%)
·
die durch die Fit-for-55 verordnete EU-Beimischungsquote von nachhaltigem
Flugkraftstoff (SAF), der gegenüber herkömmlichem Kerosin viermal (biogen) bis
zehnmal (synthetisch, E-Kerosin) teurer ist
·
die nochmals erhöhte, jedoch unsinnige deutsche E-Kerosin-Quote der
Bundesregierung
III. Europäischer Vergleich: Standort Deutschland bis zu
18-mal teurer
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat
die staatlichen Standortkosten – also die Kosten für Flugsicherung,
Luftsicherheit und Luftverkehrssteuer bzw. vergleichbare Abgaben/Steuern – an
wichtigen europäischen Luftverkehrsstandorten für den Monat Mai 2024 am
Beispiel eines Mittelstreckenflugzeugs, dem Airbus A320, verglichen. Die
Kostenunterschiede sind mitunter dramatisch:
Flughafen |
Betrag |
Frankfurt |
4.410 Euro |
Stuttgart |
4.404 Euro |
Düsseldorf |
4.390 Euro |
Madrid |
660 Euro |
Istanbul |
552 Euro |
Dublin |
244 Euro |
IV. Negativfolgen der zu hohen Standortkosten
Die hohen Standortkosten bremsen die Erholung des
Luftverkehrs aus. Während in fast allen Ländern Europas das Fliegen bereits
wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht und zum Teil sogar übertroffen hat,
dümpelt Deutschland an dieser Stelle hinterher und kommt – wie der
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in seiner kürzlich
veröffentlichten Analyse des ersten Halbjahres 2024 feststellt – gerade einmal
auf 83 Prozent Kapazitätsangebot gegenüber 2019.
V. Was bedeutet das konkret für Deutschland?
·
Die Verteuerung aufgrund der insgesamt enorm gestiegenen Standortkosten macht
den Luftverkehrsstandort Deutschland deutlich unattraktiver.
·
führt dazu, dass weitere Verkehre ins europäische Ausland verlagert werden.
·
schränkt die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Luftverkehrsstandorts ein.
·
beschränkt die Mobilität für Geschäfts- und Privatreisende massiv.
·
schwächt nachhaltig die Konnektivität der deutschen Flughäfen.
·
belastet eine wirtschaftliche Erholung Deutschlands.
·
bremst den Luftfracht- und Warenverkehr. Und: Dort wo europäische
Flugverbindungen fehlen, müssen Güter – soweit denn überhaupt möglich – auf der
Straße oder Schiene befördert werden.
VI. Fazit: Politik muss schnell und konsequent handeln
BARIG wie auch der BDL und andere Luftverkehrsverbände
fordern von der Politik, schnell und mit Weitblick zu agieren. Die
Wettbewerbsfähigkeit muss gewährleistet sein. Weichen müssen gestellt werden,
damit die Standortkosten für den Luftverkehr in Deutschland spürbar sinken und
die Rahmenbedingungen sich deutlich verbessern. Die Branche und ihre Verbände
stehen für entsprechende Gespräche und Beratungen zur Verfügung.
Weitere aktuelle
BARIG-Themen und News zur Luftfahrt gibt es unter www.barig.aero/news
Bildnachweis:
© AA
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