Countdown zum ersten Neolithischen Weltkongress: Herz der Archäologie schlägt in Şanlıurfa - Wissen, was im Tourismus los ist!



Türkei
Countdown zum ersten Neolithischen Weltkongress: Herz der Archäologie schlägt in Şanlıurfa
Die südostanatolische Provinz Şanlıurfa, in der sich bedeutende, zu den ältesten neolithischen Gebieten der Welt gehörende Stätten wie Göbeklitepe und Karahantepe befinden, wird vom 04. bis zum 08. November dieses Jahres den weltweit ersten Neolithischen Weltkongress ausrichten.
Countdown zum ersten Neolithischen Weltkongress: Herz der Archäologie schlägt in Şanlıurfa

Mit rund 1.000 Wissenschaftlern aus mehr als 60 Ländern und fast 500 Institutionen soll der Kongress neue Perspektiven auf das Verständnis neolithischer Kulturen eröffnen. Die wegweisende Veranstaltung bietet Experten und Geschichtsinteressierten eine einzigartige Plattform, neolithische Formationen verschiedener Regionen und Epochen zu diskutieren und die soziale Komplexität der Epoche zu erhellen.

Die Entstehung der neolithischen Kulturen stellt einen der wichtigsten Momente in der Geschichte der Menschheit dar und hatte entscheidende Auswirkungen auf die Entwicklung der Gesellschaft und der Bevölkerung. Der Neolithische Weltkongress, der in Zusammenarbeit mit bzw. unter der Schirmherrschaft von dem türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus sowie der Türkiye Tourismusförderungs- und Entwicklungsagentur (TGA) organisiert wird, bietet einen umfassenden Einblick in diese Kulturen und stellt konventionelle Theorien über das Neolithikum in Frage. Dabei liegt der Schwerpunkt auf sesshaften Lebensweisen, sozialen Hierarchien, Identitäten, Glaubensvorstellungen und dem Einfluss von Umweltbedingungen sowie auf Studien zu Bioarchäologie, Datierungsmethoden, physischer Anthropologie und Geoarchäologie. Es wird erwartet, dass die Veranstaltung die neolithische Forschung weltweit nachhaltig beeinflussen wird.

Der von der Universität İstanbul und der Harran-Universität gemeinsam organisierte Kongress wird an der Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Harran-Universität in Şanlıurfa stattfinden. Die Veranstaltung bietet ein umfassendes Programm an Vorträgen mit Akademikern aus renommierten Universitäten. In diesen akademischen Sitzungen werden die Wissenschaftler regionale und globale Perspektiven des Neolithikums erörtern. Außerdem wird das Kongressprogramm Gedenkreden zu Ehren verstorbener Experten enthalten, die archäologische Ausgrabungen in Şanlıurfa durchgeführt haben, darunter Klaus Schmidt, Harald Hauptmann, Ofer Bar-Yosef und Bruce Howe. Die Teilnehmer werden auch Gelegenheit haben, einige der neolithischen Stätten in Şanlıurfa zu besuchen, darunter Göbeklitepe, Karahantepe, Sayburç, Çakmaktepe sowie Sefertepe.

Das neolithische Erbe Anatoliens: Taş Tepeler

Eines der Projekte, das Türkiye mit Ausgrabungen, Erhaltungsmaßnahmen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu einem der führenden Akteure in der Welt der neolithischen Archäologie gemacht hat, ist das von Professor Necmi Karul, Leiter der Abteilung für Vorgeschichte an der Universität İstanbul, angeführte „Taş Tepeler“ (Steinhügel). Taş Tepeler bezieht sich auf eine Region in und um Şanlıurfa, in der größere Gemeinschaften in der Jungsteinzeit zusammenzuleben und dauerhafte Behausungen und Monumentalbauten für besondere Zwecke zu errichten begannen. Die laufende Forschung im Rahmen des Projekts umfasst die Fundstätten Sayburç, Sefertepe, Harbetsuvan, Gürcütepe, Çakmaktepe, Mendik, Kurttepesi, Taşlıtepe, Ayanlar, Yoğunburç und Yeni Mahalle sowie die bekanntesten Siedlungen der Region, Karahantepe und Göbeklitepe.

Die Funde aus Göbeklitepe, wo die archäologischen Arbeiten im Rahmen des Taş Tepeler-Projekts begonnen haben, verdeutlichen, dass bereits in den frühesten Stadien des Neolithikums eine hochentwickelte Lebensweise vorhanden war. Dies hat dazu beigetragen, lange gültige Paradigmen über frühe menschliche Siedlungen zu verändern. Demnach wurden die ersten Jäger- und Sammlergemeinschaften nicht aus der Not heraus sesshaft, sondern entschieden sich bewusst für den Wohlstand, den ihnen ihre Umwelt bot. Mit seiner 12.000 Jahre alten Geschichte ist Göbeklitepe eine der frühesten bekannten monumentalen Siedlungen und die 18. türkische Stätte auf der UNESCO-Welterbeliste. Ein weiteres bemerkenswertes Projekt im Rahmen der Taş Tepeler-Initiative wird seit 2019 in Karahantepe durchgeführt: Die Stätte, an der Hunderte von Säulen an der Oberfläche sichtbar sind, hat ebenfalls monumentale Strukturen offenbart, die denen in Göbeklitepe ähneln.

Geschichtsverändernde neue Entdeckungen

Jedes Jahr aufs Neue sorgen Göbeklitepe und Karahantepe mit bahnbrechenden Entdeckungen für Aufsehen in der Welt der Archäologie. So wurde in Karahantepe vergangenen Oktober die größte bekannte menschliche Statue ihrer Zeit ausgegraben. Bei der Statue handelt es sich um eine knapp zweieinhalb Meter hohe, auf einer Art Bank sitzende Figur, die vermutlich einen Mann darstellt: ein herausragendes Beispiel prähistorischer Kunst. In Göbeklitepe fanden Archäologen eine lebensgroße Kalksteinstatue eines Wildschweins, die auf ihrer Oberfläche Spuren roter, weißer und schwarzer Pigmente aufweist: die erste vollständig bemalte Tierskulptur dieser Zeit, die bis heute erhalten ist.

Im Anschluss an diese Entdeckungen wurde Karahantepe auf dem Archäologieforum in Shanghai (China) als eines der neun wichtigsten Projekte für „Feldforschung und Erkundung“ 2023 ausgezeichnet. Im selben Jahr glänzte die Stätte erneut mit einer Premiere: Archäologen entdeckten auf einer Steinplatte in Karahantepe die geschnitzte Figur eines laufenden Wildesels: die erste Darstellung eines sich bewegenden Tiers. Göbeklitepe wiederum ist kürzlich mit dem ersten anatolischen Brot in den Vordergrund getreten.

Anatolien ist eine bedeutende Region, die die Schätze vieler Kulturen, einschließlich neolithischer Siedlungen, bewahrt und Schicht für Schicht in die Zukunft trägt. Um die Nachhaltigkeit dieses reichen kulturellen Erbes zu gewährleisten, führt Türkiye zahlreiche archäologische Ausgrabungs- und Restaurierungsprojekte an ihren historischen Stätten durch: Während das Land im Jahr 2023 mit 720 archäologischen Ausgrabungen weltweit führend war, werden diese Projekte im Jahr 2024, das zum „Goldenen Zeitalter der türkischen Archäologie“ erklärt wurde, voraussichtlich weiter auf 750 und bis 2026 auf 800 ansteigen. Diese umfangreichen Ausgrabungen fördern im ganzen Land immer wieder spannende Entdeckungen zutage.

Bildnachweis: © TGA


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