Inspiriert von der phrygischen Mütze Anatoliens: die Maskottchen der Olympischen Spiele 2024 - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Inspiriert von der phrygischen Mütze Anatoliens: die Maskottchen der Olympischen Spiele 2024
Wussten Sie, dass die Maskottchen der Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024 von den Phrygern, einem mächtigen eisenzeitlichen Königreich in Anatolien, inspiriert wurden?
Inspiriert von der phrygischen Mütze Anatoliens: die Maskottchen der Olympischen Spiele 2024

Sie sind als Schlapphüte gestaltet, die den traditionellen Mützen der Phryger nachempfunden und in den Farben Blau, Weiß und Rot – den Farben der französischen Flagge – gehalten sind. Die Maskottchen spiegeln das kulturelle Erbe des antiken anatolischen Königreichs Phrygien wider und zelebrieren mit ihrer Mützenform auch den Begriff der Freiheit.

Es wird davon ausgegangen, dass die Phryger vom Balkan in eine große Region in West- und Zentralanatolien einwanderten, die die heutigen türkischen Provinzen Ankara, Afyonkarahisar, Eskişehir und Kütahya umfasst. Nach dem Zusammenbruch des hethitischen Reiches im 12. Jahrhundert v. Chr. errichtete dieses antike Volk seine politische und kulturelle Hauptstadt in Gordion, das 2023 zum 20. türkischen UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Gordion wird direkt mit der Legende des Gordischen Knotens in Verbindung gebracht, die von vielen antiken Historikern überliefert wurde und besagt, dass der Knoten nur von dem zukünftigen Eroberer Asiens gelöst werden kann. Außerdem stand die Stadt einst unter der Herrschaft von König Midas, der in der Mythologie mit „Eselsohren“ und „goldenen Händen“ verflucht wurde. Die phrygische Mütze, die das olympische Maskottchen inspiriert hat, tauchte erstmals in einer geschnitzten Darstellung eines Reiters in Gordion auf; auch König Midas wurde oft mit einer phrygischen Mütze dargestellt, und einer Legende zufolge trug er sie sogar, um seine Eselsohren zu bedecken.

Symbol der Freiheit

Die phrygische Mütze oder „Freiheitsmütze“, deren Ursprung Tausende von Jahren zurückreicht, tauchte in späteren Epochen wie dem antiken Rom sowie der Französischen Revolution immer wieder auf und erlangte eine tiefere Bedeutung. Im antiken Rom trugen die Versklavten bei ihrer Freilassung den Pileus, einen Hut, der der phrygischen Mütze ähnelt. Im Laufe der Zeit wurden der Pileus und die phrygische Mütze oft für dasselbe gehalten und zu einflussreichen Symbolen der Freiheit. Auch die französischen Revolutionäre im 18. Jahrhundert trugen diese Mützen als derartiges Symbol. Während und nach der Revolution taucht die phrygische Mütze in Gemälden und Statuen auf. Die Tatsache, dass die Mütze im Laufe der Geschichte ein berühmtes Symbol für die Franzosen geblieben ist, machte sie zur offensichtlichen Wahl für die diesjährigen Maskottchen.

Auf den Spuren der Phryger

Die historische Heimat der Phryger in Anatolien wird heute als „phrygisches Tal“ bezeichnet. Das Tal ist eine weitläufige, weltweit einzigartige Landschaft mit herausragenden Beispielen phrygischer Felsmonumente. Das Gebiet ist von universeller Bedeutung, weil es Spuren der religiösen Rituale und des sozialen Lebens der Phryger bewahrt. Dementsprechend steht die phrygische Bergregion, zu der Kütahya, Afyonkarahisar, Ankara und Eskişehir gehören, seit 2015 auf der Vorschlagsliste der UNESCO für das Weltkulturerbe.

Diese einmalige Landschaft lässt sich wunderbar auf Wander- und Fahrradrouten erkunden. Auf dem Phrygischen Weg, dem drittlängsten Wanderweg in Türkiye, der sich über mehr als 500 Kilometer erstreckt, können Besucher auf den Spuren der Phryger wandeln. Drei alternative Ausgangspunkte für den Weg sind Gordion in Ankara, Seydiler in Afyonkarahisar und die Yenice Farm in Kütahya. Auf den Wanderwegen, die an diesen Orten beginnen und durch die phrygischen Täler führen, sollten Wanderer die faszinierenden Bauwerke aus der phrygischen Zeit in Gordion besichtigen, wie das Grab von König Midas, den drittgrößten Grabhügel, und die Grabkammer darin, das älteste erhaltene Holzgebäude der Welt. In Ankara ist das Museum der anatolischen Zivilisationen zu empfehlen, in dem Artefakte aus ganz Anatolien, insbesondere aus bedeutenden Stätten wie Gordion, Hattuscha und Catalhöyük, ausgestellt sind. Man kann Gordion und andere phrygische Stätten nur dann richtig würdigen, wenn man das Museum besucht und etwas über diese Kultur erfährt.

Weitere Höhepunkte des Phrygischen Weges sind das Dorf Ayazini, das für seine Felsenhäuser, seine Gräber und seine Kirche berühmt ist, die in den Fels gehauene Avdalas-Burg und der Emre-See in Afyonkarahisar sowie die antike Stadt Aizonai in Kütahya. Die phrygische Route mündet in Yazılıkaya, einer bedeutenden phrygischen Siedlung in Eskişehir. Neben Yazılıkaya gehören die prächtigen phrygischen Felsenfassaden in Eskişehir, der Löwentempel mit seinen außergewöhnlichen Löwenreliefs und Gerdekkaya, das monumentale in Fels gehauene Grabmal, zu den herausragenden Stätten der Region.

Bildnachweis: © TGA


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