Tourexpi
Auch wenn der zum Restaurant gehörende „The Snail Club“ das
Motto „Slow and Sure“ pflegt, Thomas Hitzlsperger hat sich viel vorgenommen mit
dieser Londoner Restaurant-Institution.
Langsames, langweiliges Ballgeschiebe - pardon - Menükreationen
ohne Genussinnovationen gehören sicher nicht dazu. Das »L´Escargot« ist nicht nur
das älteste französische Restaurant in London, das Restaurant genießt auch einen
weit über die Stadtgrenzen hinaus reichenden Ruf unter Genussmenschen. Das Team
um James Tyrrell verwöhnt seine Gäste auf außergewöhnliche Weise, wobei nicht nur
die Menüs alle Wünsche erfüllen, sondern auch ein freundliches und kompetentes Servicepersonal
für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt, die man hier und da in den Gourmettempeln der
Welt zugunsten einer vornehm-unterkühlten Ansprache meint austauschen zu müssen.
Bereits 1896 eröffnete M. Georges Gaudin in Soho in einem georgianischen Stadthaus
aus dem Jahr 1741ein Restaurant, 1927 dann in der Greek Street.
Soho und die Oberschicht
Das Gebäude war die Privatresidenz des Herzogs von Portland,
zu dieser Zeit war Soho ein ländliches Gebiet und sehr beliebt für die Pferdejagd.
Der Name stammt von einem beliebten Jagdruf der Zeit: „Soohoo“. Soho begann sich
nach dem Großen Brand von London im Jahr 1666 zu entwickeln, als über 13.000 Häuser
Opfer des Feuers und 100.000 Bürger obdachlos wurden. Die Gegend, die damals Soho
Fields genannt wurde, war die geeignete Wahl für die Oberschicht, um hier ihr Wohneigentum
zu bauen, da sie leicht in Reichweite der königlichen Paläste von Westminster, Whitehall
und St James's lagen.
Genuss in Soho für alle
Im Jahre 1896 gründete M. Georges Gaudin ein Restaurant am
unteren Ende der Greek Street namens Le Bienvenue. Er wurde berühmt für seine Schnecken,
es war das erste Restaurant in England, das diese Delikatesse servierte. Als er
1927 in größere Räumlichkeiten in der 48 Greek Street zog, flehten ihn seine Kunden
an, sein Restaurant L’Escargot nach seinem beliebtesten Gericht umzubenennen. Er
entschloss sich, das neue Restaurant „L’Escargot Bienvenue“ zu nennen. Seine Schneckenzucht
im Keller des neuen Restaurants wurde zu einem Gesprächsthema. Eine Gipsbüste von
M. Gaudin, der mit dem Motto „Langsam, aber sicher“ eine Schnecke reitet, ist bis
heute an der Restaurant-Vorderseite zu sehen.
Wahl zum Besten Restaurant in Soho
Nach seiner Pensionierung führte sein Sohn Alex das Restaurant
und es etablierte sich als das beste französische Restaurant in London. In den 1980er
Jahren übernahmen Nick Lander und seine Frau Jancis Robinson das Restaurant, sie
beschäftigten Elena Salvoni, die als eine der größten Restaurantleiterinnen der
1980er Jahre galt. Im Jahre 1998 übernahmen Jimmy Lahoud und Chef Marco Pierre White
die Geschicke des Restaurants, während ihrer Zeit wurde L’Escargot zum besten französischen
Restaurant in London und zum besten Restaurant in Soho gewählt, einen Ruf, den es
bis in die Gegenwart inne hat.
Prominente Gäste in Soho
Heute ist der Chefkoch James Tyrrell, der in Langans Brasserie
mit dem großen Richard Shepherd und im Claridge's Hotel arbeitete. L’Escargot war
Gastgeber für viele prominente Persönlichkeiten, darunter Coco Chanel, General de
Gaulle, Elton John, Dame Judi Dench, Shirley Bassey, Petula Clark, HRH Princess
Margaret und ein Lieblingsrestaurant von Prinzessin Diana. Mit französischen und
internationalen Spezialitäten gelingt heute der beeindruckende Spagat zwischen französischer,
internationaler, traditioneller und experimenteller Kochkunst.
„Ein Rückzugsort in Soho für alle, die das Besondere lieben“
Herr Hitzlsperger, wie und wann kam es zu Ihrem Engagement
in der Londoner Restaurantszene?
„Ich kenne das L´Escargot schon seit über zehn Jahren. Gleich
bei meinem ersten Besuch war ich begeistert von der Atmosphäre, dem Charme des georgianischen
Gebäudes von 1741, sowie natürlich dem Essen und dem Service. Ich bin nach meinem
ersten Besuch regelmäßig zurückgekehrt. Vor zwei Jahren wurde ich dann gefragt,
ob ich mir vorstellen könne, Eigentümer zu werden. Es passte hervorragend in meine
damalige Lebensplanung, sodass ich zugesagt habe und nun verantwortlich bin für
die Geschicke im ältesten französischen Restaurant Londons. Entscheidend war auch,
dass Brian Clivaz weiterhin täglich die Geschicke als Manager leitet. Seine Erfahrung
und sein Wissen sind für das L´Escargot von größter Bedeutung.“
Welche Botschaft vermitteln sie mit der Küche des L´Escargot,
wie sieht die Philosophie des Restaurants aus?
„Wir und das Team um Küchenchef James Tyrrell haben den Anspruch,
die besten Schnecken Londons zu servieren, aber nicht nur das. Darüber hinaus legen
wir hohen Wert auf die Qualität all unserer Speisen und wollen auch weiterhin jenen
Bistro-Charakter bewahren, den der Gründer, Georges Gaudin, im Sinn hatte.“
Welches Preisniveau möchten Sie etablieren?
„An erster Stelle steht der Anspruch, authentische französische
Küche zu einem vernünftigen Preis anzubieten. Die Preise wurden über einen langen
Zeitraum etabliert. Es ist allerdings auch in London in den vergangenen Jahren ein
enormer Preisdruck entstanden durch große Gastro-Ketten sowie veränderte Essgewohnheiten.
Wir wollen aber unsere Identität nicht aufgeben und ein Gesamterlebnis bieten, das
so nur wenige anbieten können.“
Welche Zielgruppen sprechen Sie mit diesem Haus in Soho an?
„Soho lebt von Vielfalt und diese Vielfalt wollen wir auch
im Restaurant zum Ausdruck bringen. Was unsere Gäste aber vereint, ist die Liebe
zu gutem Essen, dem Streben nach einem besonderen Erlebnis in einer Zeit, in der
vieles beliebig und austauschbar erscheint. Wir sprechen Gäste jeden Alters an,
die Geschmack und Stil lieben und das Besondere suchen in angenehmer Atmosphäre
ohne ritualisierte Zwänge.“
Sie bieten nicht nur für individuelle Gäste eine gehobene
Küche, sondern sprechen auch mit einem vielfältigen Club- und Private Dining-Angebot
Familien, Unternehmen und Gruppen an. Welche räumlichen Möglichkeiten bieten sie
dafür?
„Unser Restaurant ist zweigeteilt. Im vorderen Bereich blickt
man direkt auf die Greek Street und kann das bunte Treiben in Soho hautnah erleben.
Ruhiger geht es im Hauptrestaurant auf der Rückseite zu. Die privaten Veranstaltungsräume
bieten sich für Feierlichkeiten jeglicher Art an. Ob Geburtstage, Firmenfeiern,
Buchvorstellungen oder Christmas Lunches, sogar Hochzeiten kann man bei uns feiern.
Unsere Snail Bar in der obersten Etage bietet ebenfalls die Möglichkeit für private
Feiern oder ist ein Rückzugsort für unsere Mitglieder im Snail Club. An Wochenenden
wird dort Live-Musik gespielt. Der Pianist Carl Joseph erfreut sich bei den Gästen
großer Beliebtheit.“
Welche Menüs gehören zu den klassischen Signature Dishes Ihres
Restaurants?
„Wir bieten mittags ein Prix-Fixe-Menü mit zwei sowie drei
Gängen für 25 beziehungsweise 30 Pfund an. Außerdem gibt es ein sehr beliebtes Pre-Theatre-Menu
zwischen 17 und 19 Uhr. Viele unsere Gäste kommen wegen der Schnecken oder der französischen
Zwiebelsuppe. Aber auch das Schokoladen-Soufflé und unser saisonales Grouse-Menu
(Auerhahn) sind im L´Escargot sehr beliebt, genauso wie Austern und Hummer.“
L’Escargot, 48 Greek Street, Soho, London W1D 4EF, Telefon
+44 (0) 20 7439 7474,
Wer typisch britische Übernachtungsmöglichkeiten in London
sucht, findet hier ausgesuchte, persönlich geprüfte Häuser: Cornwall und London
Bed & Breakfast Agentur, Susanne Weichselberger,
Starenweg 13, D - 64625 Bensheim,
Telefon: +49 6251 702822, E-Mail: info@bed-breakfast.de, www.bed-breakfast.de
Allgemeine London-Informationen: Visit London, www.visitlondon.com
Bildnachweis:
© PRB
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