Brixen-Südtirol: Wald für alle Sinne - Wissen, was im Tourismus los ist!



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Brixen-Südtirol: Wald für alle Sinne
Die Bischofstadt an Eisack und Rienz ist umgeben von Wäldern, die teilweise bis an die Stadtgrenze reichen. Rund 4.799 ha Wald, das sind ca. 6.721 Fußballfelder an Fichten, Tannen, Lärchen, Weiss- und Schwarzkiefern, Zirben sowie Buchen und Eichen erzeugen viel gute und gesunde Luft. Wald kann man aber mit allen Sinnen wahrnehmen.
Brixen-Südtirol: Wald für alle Sinne

Der 21. März ist ein ganz besonderer Tag. War er früher als der offizielle Frühlingsbeginn bekannt, ist dieser Tag nunmehr international dem Wald gewidmet. 1971 wurde der „International Day of Forests“ von der FAO ins Leben gerufen, um so auf die globale Vernichtung von Wäldern aufmerksam zu machen. Spätestens nach dem Sturm Vaja Ende Oktober 2018, der im Dolomitengebiet große Waldflächen zerstörte und Brixen davon weitgehend verschont geblieben ist, hat der Wald einen viel größeren Stellenwert bei der Bevölkerung und bei den vielen Gästen eingenommen.

Wald für alle Sinne: Wohlfühlen

Dass der Wald guttut, ist der einheimischen Bevölkerung seit jeher bekannt. Brixens Wälder sind ein natürliches Therapiezentrum für Stressbewältigung. In Japan ist sie als „Shinrin-yoku“ bekannt: Die Waldtherapie gibt es im fernen Land sogar auf Krankenschein. Wer den direkten Kontakt zur Natur mit einem Mehrwert für sein Wohlbefinden, für seine Gesundheit und seine innere Balance erleben will, hat dazu in Brixen und Umgebung viele Gelegenheiten: Waldbaden, Waldaufgüsse, geführte Waldwanderungen. Aber selbst einige Hotels stehen ganz im Zeichen des Waldes…

Markus und Renate Huber lieben den Wald der Plose, dem Hausberg Brixens. Und genau hier, in einem Waldstück oberhalb von St. Andrä, konnten sie ihren Traum vom Baumhotel erfüllen: Ein Urlaubsort auf Baumhöhe mit Blick auf die Baumwipfel, umgeben von Wäldern, gebaut mit viel Holz damit der Wald bis ins Innere des Hotels reicht und seinen wohltuenden Geruch überall verbreiten kann. „Nomen est omen“ und so ist alles im My Arbor dem Wald gewidmet. Der Spa-Bereich mit der Wood Sauna und der Forest Sauna, wo es die speziellen Aufgüsse gibt. Das Waldbaden ist Teil einer meditativen Achtsamkeits-Wanderung, bei der alle Sinne aktiviert werden.

Auf der Südseite der Plose hatte man Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts unter der österreichisch-ungarischen Monarchie einen Platz entdeckt, der als Luftkurort perfekt war und der berühmte Architekt Otto Wagner wurde mit der Planung beauftragt. Der Kriegsausbruch jedoch durchkreuzte die Pläne und so wurde nur ein Gebäude gebaut, das seit 1912 unterschiedlich genutzt wurde. Jahrzehnte später erwarb der Hotelier Alois Hinteregger Gebäude und Grund und eröffnete 2010 ein Hotel. 10 Jahre später im Juli 2020 wurde auf der Plose ein neues Kapitel geschrieben. Der Sohn von Alois Hinteregger, Stefan, und seine Frau Teresa eröffneten das Hideaway FORESTIS. Dem denkmalgeschützten Gebäude wurden drei, der Form von Baumstämmen nachempfundene Suitentürme in unterschiedlicher Höhe zur Seite gestellt, die wie Bäume in den Himmel ragen und sich harmonisch in die Waldlandschaft einfügen. Das Thema Wald beherrscht auch das Konzept der Spas und die Natur- und Waldküche von Chefkoch Roland Lamprecht.

Das Thema Wald hat auch die Hoteliersfamilie Sanoner in ihrem neuen Projekt des AKI Family Resort Plose inspiriert. Der Kontakt zur umliegenden Natur, die Erlebnisse im Wald, das Spielen auf der Blumenwiese sind Kindheitserinnerungen, die hier am Fuße der Plose mit Blick auf die Bischofsstadt im Mittelpunkt stehen. Für Kinder allen Alters gibt es reichlich Spielraum im Innen- und Außenbereich. Für Eltern steht ein eigener Spa-Bereich unter den Bäumen des umliegenden Waldes mit Waldsaunen und wöchentlichem Waldaufguss bereit. Wald und Achtsamkeit sind auch Thema bei der wöchentlichen meditativen Wanderung.

Bett mit Waldblick, so könnte man das Gefühl beschreiben, wenn man sich in einem der Apartments des Anders Mountain Suites einquartiert. Das Zusammenspiel zwischen moderner, fast avantgardistischer Architektur und dem umliegenden naturbelassenen Wald vereint die Erwartungen und Sehnsüchte von Designbegeisterten und Naturliebhaber*innen. Der Hotelier und Küchenchef Andreas Plattner verwöhnt seine Gäste mit Familienrezepten, die mit Zutaten aus den umliegenden Bauernhöfen und Manufakturen zubereitet werden.

Wald für alle Sinne: Genießen

Pilze, Beeren, Tannennadeln, Zirbenzapfen und Fichtensprossen: Das sind nicht die Zutaten eines Druiden-Zaubertranks, sondern Zutaten, die vom Wald in die Küchen einiger Restaurants und Hütten Einzug finden. Der Duft und der Geschmack des Waldes bilden ein einzigartiges Genusserlebnis.

Christoph Hinteregger ist der Küchenchef der Rossalm auf der Plose. Er macht im Sommer den Wald zum Thema seiner Speisekarte: Aperitifs und Cocktails mit Zirben- oder Quendelsirup, Speckknödel oder „Storo“-Polenta mit frischen Pfifferlingen.

Am Fuße des Peitlerkofels liegt die Halslhütte, wo Hüttenchef Martin Messner täglich hausgemachte Bandnudel mit frisch gepflückten Pfifferlingen und Steinpilzen aus dem nahen Wald zubereitet. Nicht fehlen darf auf der Menükarte das traditionelle Hirschgulasch ebenfalls mit frischen Pfifferlingen. Mit Latschenkieferlikör und Heidelbeerschnaps endet jedes gute Essen.

Florian Fink, Gastgeber und Küchenchef des neu eröffneten fink Restaurant & Suites unter den historischen Lauben von Brixen, legt großen Wert auf Regionalität und Saisonalität. Mit Leidenschaft und Hingabe sammelt er selbst im Wald Fichtensprossen, Zirbenzapfen und weitere Schätze der Natur, die je nach Saison frisch verarbeitet, eingelegt oder fermentiert werden. Diese Waldaromen spiegeln sich in seiner kreativen Küche wider: Ein Traminer Risotto mit Fichtensprossen, Kalbsrücken in Waldkräuterkruste, geschmorte Rindswange mit Holunderbeersauce, oder auch süße Kompositionen wie Jakobus-Sorbet mit eingelegten Zirbenzapfen und ein Honig-Dessert mit Fichtenhonigeis – ein authentisches Geschmackserlebnis, das Natur und Tradition verbindet.

Intensiver Kräuter-, Gemüse- und Waldgeschmack ist charakteristisch für die Küche im Haller Suites & AO Restaurant, wo Levin Grüten als Chefkoch traditionelle Gerichte kreativ und innovativ präsentiert. „Foraging“, so nennt sich das Sammeln von Kräutern, Sprossen und Pilzen in wilder Natur. Vermischt mit Getreide, Gemüse aus dem eigenen Garten, Wildfleisch und Fisch kreiert Levin besondere Gerichte, wie Hirschtartar mit Pfifferlingen, Rotkohl und Brombeeren oder „Pappardelle“ (breite Bandnudeln) mit Gamsragout, Schwarzbeeren und Fichtensprossen.

Wald für alle Sinne: Erleben

Wald tut gut, Wald gibt Kraft, besonders an einem der beeindruckendsten Kraftorte in der Nähe von Brixen, dem Freihenbühel oberhalb von Afers auf der Südseite der Plose. Inmitten einer Waldlichtung steht die kleine Wallfahrtskapelle Maria Hilf, die im Inneren zahlreiche Danksagungen (Ex-voto) an die Muttergottes birgt. Der Besinnungsweg mit 14 Stationen zum Leidensweg Christi, führt durch einen schattigen Nadelwald vorbei an zwei Trinkwasserquellen.

Von Mitte Juli bis Mitte September findet jeden Dienstag die geführte Wanderung zu den smaragdgrünen Schrüttenseen (1.970 m) statt – ein verborgenes Naturjuwel im Talschluss von Schalders. Vorbei an blühenden Almwiesen und durch dichte Nadelwälder führt die konditionell anspruchsvolle Wanderung zu einer Lichtung am Fuße des Eisköfele (2.421 m) in den Sarntaler Alpen. Darin eingebettet, die beiden Schrüttenseen, die Wagemutige zu einem Sprung ins kalte Nass einladen.

Wald und Wirtschaft

Wald, Bäume, Holz. Laut der Statistik des Forstinspektorates Brixen aus dem Jahr 2015 sind 3.752 ha der insgesamten Waldfläche von 4.977 ha als Wirtschaftswald eingestuft. Dies bedeutet, dass es für große Waldflächen mit mehr als 100 ha einen Waldbehandlungsplan gibt, während kleiner Flächen in der Waldkartei erfasst werden. Das Forstpersonal zeigt vor der Schlägerung aus, wobei die zu fällende Bäume sorgfältig ausgewählt werden.

In Brixen sind einige wichtige holzverarbeitende Betriebe angesiedelt.

Aus einer kleinen Tischlerei in Gröden aus dem Jahr 1877 hat sich ein international anerkanntes Unternehmen entwickelt. Das Familienunternehmen barth steht für hochwertige Handwerkskunst aus Holz und innovativen Materialien mit einem besonderen Fokus auf Visionen für anspruchsvolles Interior Design. Der Name Barth ist auch untrennbar mit dem Architekten Othmar Barth verbunden. Heute wird das Unternehmen von seinem Neffen Ivo und dessen Sohn Max in fünfter Generation geführt.

Die Fassade des Firmensitzes LignoAlp (Damiani Holz&Ko) zeigt bereits an, wie man Holz vielseitig verarbeiten kann. Gewellte Holzelemente, Holzrahmen- und Brettsprerrholzbau am Firmengebäude sind umweltfreundlich und nachhaltig. Weltweit stehen Holzhäuser: Ein- und Mehrfamilienhäuser, mehrgeschossige Gebäude, Gewerbebauten, öffentliche Einrichtungen, Hotels und Resorts.

Eines der innovativsten Unternehmen weltweit im Bereich der Holzverarbeitung hat seinen Sitz in Brixen. MiCROTEC entwickelt Scan- und Optimierungslösungen für eine nachhaltige und effiziente Holznutzung im Industriebereich von Rundholzplatz bis hin zur Weiterverarbeitung.

Wald und Nachhaltigkeit

Holz wird nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet, bis zum Schluss, denn Holz ist nachhaltig. In Brixen wird das Fernwärmenetz zum Teil mit Biomasse betrieben. „Fernwärme kommt ganz einfach per Leitung ins Haus, preiswert, sicher und ökologisch nachhaltiger als andere Energieformen“, sagt Christian Kerschbaumer, Abteilungsleiter für Fernwärme bei der Stadtwerke Brixen AG. 2.500 Kunden erhalten über ein 250 km langes Netzwerk an Leitungen Wärme in ihr Haus. Die Fernwärme wird von sechs Fernheizwerken der Stadtwerke Brixen AG und einem Fernheizwerk der Fernwärme Vahrn-Brixen Konsortial GmbH erzeugt. Zudem speisen holzverarbeitende Industriebetriebe aus Brixen Wärme in das Fernwärmenetz ein.

Der Lebensraum Wald

Wir Menschen finden im Wald Erholung. Für Pflanzen und Wildtiere ist der Wald aber Lebensraum. Daher gilt es sich mit Respekt jedem Wald zu nähern und einige einfache Regeln zu befolgen:

Lärm weitgehend vermeiden, keinen Müll hinterlassen, Pilze nur mit Genehmigung sammeln, viele Pflanzen und Blumen sind geschützt und dürfen nicht gepflückt werden, Hunde an die Leine nehmen, um Wildtiere nicht zu stören.

Aber was kreucht und fleucht in einem Wald? Gibt es im Wald Gefahren? Findet man im Wald Beeren und Früchte? Waldtiere sieht man meistens in den Morgenstunden oder in der Dämmerung, einige sind auch nur nachtaktiv. Wer aufmerksam durch den Wald streift kann aber auch schon mal auf Rehe, Hirsche oder Füchse stoßen oder Eulen, Spechte und andere Vogelarten hören. Scheinbar lautlos unterwegs sind Ameisen und Käfer im Unterholz. Walderdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren sind immer eine Geschmacksexplosion. Ein besonderes Ereignis ist eine Wanderung in Begleitung von Wanderführer*innen oder Naturführer*innen, denn sie sind die Wald-Experten.

Und hier noch einige Tipps zur Ausrüstung, wenn man in den Wald geht: Gutes Schuhwerk, für alle Fälle Wanderausrüstung mit Jacke und Regenschutz, Rucksack, eventuell Stöcke, Wasser- oder Thermosflasche mit Tee, für längere Wanderungen auch etwas Essbares.

Infos unter: https://www.brixen.org/de/mein-urlaub/feriendestination-brixen/nachhaltiger-urlaub-in-suedtirol/wald-fuer-alle-sinne

Bildnachweis: © Brixen Tourismus


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