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Während die Weltwirtschaft 2025 u.a. durch Handelskonflikte, Zollschranken und Wachstumsflaute von Unsicherheit und Stagnation geprägt ist, erweise sich die Konsumstimmung der Deutschen als erstaunlich robust. Zumindest wenn es um Themen wie Reisen und Erholung geht, heißt es in einer Übersicht der Reisefachmesse ITB Berlin , in der nicht nur auf aktuelle Entwicklungen und Trends, sondern auch auf neue Herausforderungen und Chancen im Markt eingegangen wird. Zu den Erkenntnissen gehört allerdings auch, dass unter dem Eindruck schwacher Konjunktur und steigender Preise die Folgen des Klimawandels zunehmend ausgeblendet werden.
Preis schlägt Nachhaltigkeit
Für Reiseleistungen, die vor Urlaubsantritt ausgegeben werden, wollen die Deutschen 2025 nach Schätzungen des Deutschen Reise Verbandes (DRV) rund 85 Milliarden Euro ausgeben – deutliche sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders stark entwickele sich der organisierte Reisemarkt mit Pauschal- und Bausteinreisen. Nach Erwartungen der Branche werden im Verlauf des Jahres fast 40 Milliarden Euro und damit rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr für Angebote von Reiseveranstaltern ausgegeben. Organisierte Reisen liegen damit fast gleichauf mit individuell zusammengestellten Urlaubsleistungen.
Bei der Wahl ihrer Urlaubsziele im Sommer 2025 verhalten sich die Bundesbürger berechenbar. Die beliebten Warmwasserziele am Mittelmeer erleben erneut eine starke Nachfrage, wobei die Zahl der Frühbucher weiter zunimmt. Vor allem Familien sorgten dafür, dass die Türkei mit ihrem umfangreichen All-inclusive-Angebot erneut beim Umsatz zulegt. Das Land bleibe auch in diesem Jahr umsatzstärkstes Flugpauschalreiseziel, gefolgt von Spanien und dem Drittplatzierten Griechenland. „Reisen steht auch in diesem Jahr ganz oben auf der Konsumwunschliste – trotz aller ökonomischen und geopolitischen Herausforderungen. Reisen und Urlaub scheint das Letzte, worauf die Deutschen verzichten wollen“, bilanziert DRV-Präsident Norbert Fiebig.
Die robuste Stimmung auf dem deutschen Reisemarkt steht im Widerspruch zu internationalen Trends, die sich gegenüber dem Vorjahr auf vielen Ebenen der touristischen Wertschöpfungskette verschlechtert haben. „Die weltweit deutlich gestiegenen Kosten für Flug und Unterkunft sowie eine schwache Konjunktur in vielen Ländern machen sich im Markt zunehmend bemerkbar“, beobachtet Zoritsa Urosevic, Tourism Executive Director bei den Vereinten Nationen.
Preissensibilität nimmt zu
Doch das hohe Buchungsaufkommen auf dem deutschen Markt kann nicht darüber hinweg täuschen, dass auch im Land der ehemaligen Reiseweltmeister die Folgen der Inflation spürbar werden. Obwohl rund ein Viertel der Deutschen plant, in diesem Jahr mehr Geld für Urlaub auszugeben, zeigt sich bei der Wahl der Reiseziele eine zunehmende Preissensibilität. Traditionell günstigere Destinationen wie Bulgarien und Tunesien gewinnen an Beliebtheit. Auch Ägypten, wo Preissteigerungen bisher moderat ausfielen, erlebt eine steigende Nachfrage. Wenig etablierte und vergleichsweise günstige Ziele auf dem Balkan wie Montenegro und Albanien verzeichnen ebenfalls einen moderaten Anstieg der Buchungszahlen.
Laut einer Untersuchung von ADAC-Reisemonitor ist mittlerweile bereits jeder dritte Bundesbürger bei der Planung seines Sommerurlaubs von Sparzwängen betroffen. Gleichzeitig wächst der Anteil jener Verbraucher, die gerne verreisen würden, den Urlaub aber kaum noch finanzieren können. Rund 32 Prozent der Deutschen werden 2025 komplett auf eine größere Urlaubsreise verzichten. 2022 waren dies nur 17 Prozent. „Kostensteigerungen drücken die generelle Konsumlaune und belasten das frei verfügbare Einkommen in den privaten Haushaltskassen. Dennoch sehen wir: Die Zahlen in der Reisebranche zeigen nach oben. Sollten sich die negativen wirtschaftlichen Trends allerdings verfestigen, wird dies auch Auswirkungen auf das Reiseverhalten haben“, befürchtet DRV-Präsident Fiebig.
Wo Verbraucherentscheidungen über Urlaubsmodalitäten zunehmend von Preiskriterien dominiert werden, geraten qualitative Faktoren in den Hintergrund. Nachhaltigkeitsaspekte, wie etwa eine umweltfreundliche Anreise oder das Mobilitätsangebot am Urlaubsort, rangieren bei den Kriterien für die Buchung nach wie vor auf den hinteren Plätzen. Laut ADAC-Reisemonitor ist nur etwa ein Fünftel der Menschen grundsätzlich bereit, einen Aufpreis für nachhaltige Zusatzleistungen wie etwa regionale Produkte zu bezahlen. Gleichzeitig jedoch sei der Wunsch nach intakten Umweltbedingungen vor Ort größer denn je: 18 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie bei ihrer Urlaubsplanung die Gefahr möglicher Naturkatastrophen wie Waldbrände, Fluten oder andere Wetterextreme in Betracht ziehen. 2022 waren dies nur 14 Prozent gewesen.
Derartige Sorgen dürften in Zukunft unter dem Eindruck des Klimawandels noch größer werden. „Neben den aktuellen geopolitischen Spannungen sind es vor allem die zunehmenden Wetterextreme, die die Entwicklung des globalen Tourismus erheblich beeinträchtigen“, registriert UN-Direktorin Urosevic.
Branche bei Nachhaltigkeit und Overtourism in der Verantwortung
Das aktuelle Buchungsverhalten bestätige einen Trend, der unter dem Eindruck ökonomischer Krisen und stagnierender Kaufkraft noch zunehmen dürfte. Eine wachsende Zahl der Urlauber lebe im Konflikt zwischen Anspruch und realem Verhalten. Obwohl das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Nachhaltigkeitsmaßnahmen bei vielen Reisenden zu wachsen scheint, spiegele sich dies in der Realität kaum wider. Viel bedeutender als Maßnahmen zum Klimaschutz seien für die Reisenden die Attraktivität des Reiseziels und der Preis – ein Phänomen, das in der Wissenschaft als „attitude behaviour gap“ bezeichnet wird.
Dass Urlauber allein durch Preissignale zu nachhaltigerem Reiseverhalten motiviert werden können, stehe vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten. Wissenschaftler wie Heinz-Dieter Quack, Professor für Tourismusmanagement an der Ostfalia Hochschule, sieht bei dieser Aufgabe eher die touristischen Leistungsträger in der Verantwortung: „Nachhaltigkeit ist nicht nachfragegetrieben. Nicht die Urlauber, sondern die Reiseunternehmen müssen voran gehen“, verlangt Quack. Dabei gehe es nicht nur darum, nachhaltige Konzepte zu erstellen und in das touristische Produkt zu integrieren, sondern auch darum, diese Angebote im Rahmen der unternehmenseigenen Marketingstrategie sichtbar zu machen. Auch bei Problemen wie Overtourism verweist der Wissenschaftler auf die Verantwortung der Anbieter. Digitale Lösungen zur Regulierung von Besucherströmen sowie im Extremfall auch Verbote unerwünschter touristischer Aktivitäten könnten helfen, Umwelt und Aufenthaltsqualität von Destinationen zu schützen.
Bildnachweis: @ Thomas Wolter
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